Die Zutaten der leckeren Panade bleiben ein Geheimnis

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Einen Platz in der Sonne habe diese Besucher gewählt. Es gab aber auch schattige Plätze unter den Birken. Für 650 Besucher hatte der gastgebende Fischereiverein Platz geschaffen. Foto: Hammerschmied.

TRADITION Fischerfest am Hattsteinweiher zieht viele Besucher an / Rund 120 Kilo Fisch

USINGEN – (dh). „In fünf Minuten ist so ein leckerer Backfisch gegessen, aber wer weiß schon, welcher Vorbereitung es bedarf, bevor er auf dem Teller landet“, sagt Reiner Fritz, der Vorsitzende des Fischereivereins Usingen. Weit über 400 Portionen Backfisch wurden beim traditionellen Fischerfest am Hattsteinweiher verzehrt.

Wie lange es dieses Fest schon gibt, das weiß auch Fritz nicht, obwohl er seit 25 Jahren Vorsitzender ist. Schon vor seiner Zeit habe es das Fischerfest gegeben. Es ist eine Tradition, dass die Petrijünger jedes Jahr an den Hattsteinweiher einladen und die Besucher aus nah und fern, die zum Teil mit dem Fahrrad kommen oder auch zum Hattsteinweiher wandern, freuen sich auf die genussreichen Stunden.

Und Fritz verspricht, dass es auch im kommenden Jahr ein Fischerfest geben wird. Auch wenn Organisation und Durchführung absolut an die Grenzen des kleinen Vereins, der 72 Mitglieder zählt, gehe, so der Vorsitzende. Schon ein Vierteljahr vor dem Termin müssten die Bestellungen für den Fisch herausgehen. Im Angebot sind immer geräucherte und gegrillte Forellen, kaltgeräucherter Fisch und eben dieser leckere frische Backfisch, der viel Arbeit bereite. Frühmorgens, kurz nach sechs beginnen die Vorbereitungen, damit alles mittags fertig ist. 120 Kilo Fisch müssen entgrätet, in Portionen geschnitten und paniert werden.

Was steckt in dieser leckeren Panade? Die Frage wird von Fritz nicht umfassend beantwortet: „Fünf Zutaten sind es, Salz, Pfeffer und Paniermehl, der Rest ist mein Geheimnis“. Lecker und saftig kommt der Backfisch auf den Teller. Dafür sorgen erfahrene Leute, die an Herd und Grill stehen. Und wer keinen Fisch mag, der kann zum Würstchen greifen.

An einem Stand war ein riesiges Kuchenbuffet aufgebaut, das auch guten Zuspruch fand. 650 Sitzplätze waren von den Gastgebern unter den meist Schatten spendenden Birken eingerichtet gewesen. „Wenn man so den Tag über Revue passieren lässt, dann mögen es 900 bis 1000 Besucher gewesen sein“, schätzt Fritz.

Musikalisch unterhalten wurden die Besucher von einem „Familienunternehmen“: Die Söhne des Ehepaares Susanne und Reiner Fritz, sowie deren Cousins bilden die Band „S.A.D. but true“, die mit rockiger Musik gefiel. Als Kontrastprogramm traten die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Usingen auf. Auch dieser Auftritt hat schon eine lange Tradition, denn Jägervereinigung und Fischereiverein kooperieren schon seit vielen Jahren, lässt Heinz Meine, Jäger und Petrijünger wissen. „Fisch tot“ haben die Jagdhornbläser aber nicht gespielt“, so ein immer zu Scherzen aufgelegter Meine. Der Erlös des Festes geht in den Naturschutz und in die Jugendarbeit.

Einige wenige Besucher ärgerten sich, dass am Zufahrtsweg zum Hattsteinweiher das Kassenhäuschen geöffnet war und drei Euro Parkgebühr verlangt wurde. „Das ist das Recht des Betreibers der Gaststätte. Dieser hat einen Vertrag mit der Stadt, dass er, wann immer er will, Parkgebühren erheben darf. Dafür hat der Gastwirt für Ruhe und Ordnung am Hattsteinweiher zu sorgen“, berichtet Fritz. Vielleicht sollte man in Zukunft das so regeln, dass die Leute, die zum Fischerfest wollen, dies auch so anmelden und dann freie Durchfahrt haben, überlegt Fritz.

Zu den Überlegungen des Vorstandes gehört auch, wie der 70. Geburtstag des im Jahr 1946 gegründeten Fischereivereins Usingen gefeiert wird. Vielleicht mit einem kleinen Fischerfest im Herbst. Den Leuten würde dies bestimmt gefallen.